Sobald man den Pfad der traditionellen Projektabwicklung (klassisch / kein Agile) verlässt, stellen sich diverse Herausforderungen. So muss unter anderem festgelegt werden, wie man mit dem Inhalt Projekt-spezifischer Artefakte umgehen soll. Hier wollen wir das Artefakt Projektauftrag näher ansehen.
Der Projektauftrag in agilen Entwicklungsformen
Mit dem Mindset-Wechsel von klassischen Projekten hin zu agilen Entwicklungsformen, verändern sich einige Aspekte bei der Planung und Vorbereitung, respektive bekommen ein anderes Gewicht. Der Projektauftrag, als verbindliches «Vertragswerk», kommt insbesondere in den Kontexten 3 und 4 des Orientierungsmodells nicht mehr zum Einsatz.
Der Projektauftrag in agilen Entwicklungsformen wird üblicherweise in der Form eines sogenannten Portfolio EPIC beschrieben. Dabei sind folgende Punkte festzuhalten:
- Welche Wirkung will man im Zielzustand erreichen (messbare Erfolgskriterien)?
- Wie kann die Arbeit in gut beherrschbare Umsetzungspakete unterteilt werden (den Elefanten schneiden) und welche Umsetzungspakete dienen am schnellsten zur Überprüfung der Erfolgsannahmen (z.B. MVP, MMP)?
- Was bin ich bereit über einen gewissen Zeitraum in dieses Thema zu investieren (idealerweise über einen Zeitraum von 2–3 Jahren)?
- Nach welchen Kriterien wird entschieden, ob das Thema weiterverfolgt werden soll oder nicht (kann auch als Abbruch Kriterien formuliert werden)?
- Fachliche Lösungsvariante ist validiert und Risiken identifiziert.
- Impact auf Organisation und Betrieb ist grob geklärt.
- Rahmenbedingungen sind grob geklärt (Regulatorien, Sicherheit, Legal, Architektur).
Das Portfolio EPIC ist somit in vielen Bereichen ähnlich dem Projektauftrag. Beim Portfolio EPIC wird jedoch mehr auf die Wirkung und den Nutzen fokussiert. Aus finanzieller Sicht spricht man von Investitionsabsicht und nicht mehr von Projekt-Budget.
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